Kolumbien: mehr chancen für frauen

Schwierige voraussetzungen

Allein in Bogotá, der Hauptstadt Kolumbiens, leben 3,3 Mio. Menschen in Armut. Das bedeutet, dass eine vierköpfige Familie mit weniger als 82 US$ im Monat auskommen muss. In den letzten Jahren hat sich die schlechte wirtschaftliche Lage noch einmal verschärft und die wirtschaftliche Ungleichheit vergrößert. Besonders benachteiligt sind hier die Frauen und Mädchen, die sich um Hausarbeit und Kinder bzw. Geschwister kümmern und beruflich stark benachteiligt werden. Aufgeschlüsselt nach Geschlecht leben in Kolumbien 41,4 Prozent der Frauen in Armut, während es bei den Männern 33,1 Prozent sind. Der Unterschied beträgt 8,3 Prozentpunkte im nationalen Gesamtwert (DANE, 2023).

Die vom YMCA befragten Frauen beklagen, dass diese Situation sie emotional belastet, dass sie Stress, Frustration, Sorgen und Angst empfinden und dass die Beziehungen zwischen den Familienmitgliedern dadurch negativ beeinflusst werden. Erschwerend kommt hinzu, dass gerade in Bogotá die Fälle von häuslicher Gewalt, Sexualverbrechen und Femiziden sehr hoch ist. Durch mangelnde Bildung, Benachteiligung und frühe Schwangerschaften manifestiert sich eine wirtschaftliche Abhängigkeit von Männern, die diese Gewalt noch befördert.

Frauen lernen gemeinsam, ihre Situation zu verbessern
Frauen lernen gemeinsam, ihre Situation zu verbessern
öffentliche Aktion im Stadtteil
öffentliche Aktion im Stadtteil

verbesserung der lebensbedingungen

Die Durchführung dieses Projekts ist für die Verbesserung der Lebensbedingungen der Frauen von großer Bedeutung, da sie bei der Erzielung eines Einkommens unterstützt werden, indem sie sich weiter beruflich qualifizieren oder ein lebensfähiges Kleinunternehmen gründen.

Dieses Projekt zielt aber auch auf auf die Reduzierung der Geschlechtsspezifischen Gewalt , auf die Förderung ihrer persönlichen Fähigkeiten und des Selbstwertgefühls. Auch die Männer werden mithilfe psychosoziealer Beratungen in den Prozess der Gesundung der familiären Verhältnisse eingebunden. So können sexistische Geschlechterstereotypen abgebaut werden.

Über ein Netzwerk zur Unterstützung von Frauen wird dieser Prozess begleitet und unterstützt. Sowohl mit Behörden als auch Organisationen für Frauen werden die Probleme in gemeinsamen Aktionen angegangen.

Straße im Slum "Ciudad Bolivar"
Straße im Slum "Ciudad Bolivar"

Schritte in eine bessere Zukunft

In drei Schritten werden die Frauen ihren Zielen näherkommen:

1.       Frauen, die Gewalt erfahren haben, lernen persönliche Resilienz und werden bei Heilungsprozessen über Monate begleitet.  Sie schulen ihre persönlichen und sozialen Fähigkeiten, sie erhalten die Werkzeuge, die zur Entwicklung ihrer Fähigkeiten, zur individuellen Stärkung ihrer Rechte und zur Verwirklichung ihrer persönlichen Lebensprojekte beitragen. Die Öffentlichkeit wird zu dem Problem der sexistischen Gewalt sensibilisiert. Unterstützungsnetzwerke für Männer und Frauen verstärken die Umsetzung von mehr Geschlechtergerechtigkeit.

2.       In Arbeitsgruppen lernen Frauen gemeinsame Strategien zum Schutz vor männlicher Gewalt und geschlechtsspezifischer Diskriminierung. Sie lernen ihre bürgerlichen Rechte kennen und tragen zu einer besseren örtlichen Gemeinschaft bei. Dazu zählen Selbstfürsorge, Fürsorge für Kinder und Pflegebedürftige und für die Umwelt.

3.       Durch wirtschaftliche Unabhängigkeit sind Frauen in einer stabileren sozialen Lage. Diese wird erreicht durch Schulungen zur Unternehmerin, Vermittlung von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen und zur formalen Grundausbildung. Darüber hinaus werden Startkapital, Hilfe beim Erstellen des Geschäftsplans und die Teilnahme an Jobmessen finanziert.

beim Workshop zusammen mit Männern
beim Workshop zusammen mit Männern
Frau bei der Ernte im Kleingarten
Frau bei der Ernte im Kleingarten

solidarität unter den frauen fördern

Mit der Gründung und Stärkung der Frauensolidaritätsgruppe während der Projektdurchführung wird ein größerer Raum für Partizipation, Integration und Interaktion innerhalb der Gemeinschaft gefördert. Ziel ist es, Aktionen der gegenseitigen Unterstützung durchzuführen, um die verschiedenen Probleme, die auf persönlicher, familiärer und wirtschaftlicher Ebene auftreten, anzugehen.

Der YMCA Bogotá seinerseits berät die Frauen weiterhin auf fachlicher und persönlicher Ebene und knüpft neue Allianzen zu Organisationen, Kollektiven und Institutionen auf verschiedenen Ebenen, um die Erfolge aufrechtzuerhalten, sie auf andere Frauen zu übertragen und weitere Alternativen zu entwickeln.

drei Teilnehmerinnen im Programm
drei Teilnehmerinnen im Programm

Spenden

Sie möchten dieses Projekt konkret unterstützen? Klicken Sie auf den Punkt oben rechts. Geben Sie dann auf dem Online-Spenden-Formular im Feld "Nachricht" die Projektnummer 42220 ein.

Kurz & knapp

Projektname: Mehr Chancen für Frauen
Projektnummer: 42220
Projektbereich: Hilfe für Kinder und Familien
Laufzeit: 01/2025 - 12/2027
Fördersumme: 36.000 Euro

Bitte beachten Sie: Sollten mehr Spenden eingehen als für die einzelnen Projekte nötig sind, werden sie für andere Projekte desselben Projektbereichs im CVJM verwendet. Wenn Sie damit nicht einverstanden sind, bitten wir Sie um eine entsprechende Benachrichtigung.