Berichte über Hilfsaktionen
YMCA Karpaten (Ukraine)
Der örtliche YMCA hat bereits mehr als 300 Flüchtlinge aufgenommen, einige nur für eine Nacht auf dem Weg zur Grenze, andere wohnen schon die zweite Woche in einer Herberge. Alle werden mit Essen versorgt und die Herberge verfügt über alles, was für eine komfortable Unterbringung erforderlich ist (Gemeinschaftsräume, Duschen, warme Zimmer, WLAN, Tee usw.).
Gemeinsam mit der örtlichen Gemeinde versorgt der YMCA die Menschen mit Lebensmitteln, Kleidung, Medikamenten, Babynahrung und Windeln und versucht, alle ihre Wünsche zu erfüllen. Die Freiwilligen des YMCA arbeiten jeden Tag ohne Wochenende und ohne Pause, auch um dem Militär zu helfen, z. B. beim Weben von Tarnnetzen, beim Nähen von Militärkleidung, bei der Übergabe von Lebensmitteln, warmer Kleidung und Schuhen an das Militär und an die Opfer, die aus der Ostukraine gekommen sind. Sie helfen auch beim Kochen von Mahlzeiten und deren Transport zu Verteidigungsstützpunkten und Kontrollpunkten. Der YMCA stellt Transportmittel zur Verfügung, um die notwendige humanitäre Hilfe in den Bezirk Werchowyna zu bringen. Außerdem werden für die Freiwilligen und die Flüchtlinge Erste-Hilfe-Schulungen abgehalten.
Volyn YMCA in Lutsk (Ukraine)
Der Volyn YMCA in Lutsk ist in drei Bereichen tätig: Sammlung humanitärer Hilfe für Flüchtlinge und humanitäre Konvois, materielle und physische Unterstützung der Territorialverteidigung und Weben von Tarnnetzen. Freiwillige des YMCA erkannten die Notwendigkeit, geflüchtete Kinder zu versorgen, und begannen mit der Herstellung von Babyboxen, die das Nötigste für einen angenehmen Aufenthalt in den Flüchtlingshilfezentren enthalten. 170 solcher Boxen wurden bereits angefertigt und an Binnenflüchtlinge verteilt. Für die psychologische Begleitung von Flüchtlingskindern sind die Durchführung von Kunstveranstaltungen unter Einbeziehung professioneller Psychologen geplant.
YMCA Moldawien
Der Fluchtweg nach Moldawien wird vor allem von Flüchtenden aus Odessa, Mikolajiw und Cherson genutzt. Die Republik Moldawien selbst gilt als das Armenhaus Europa, dennoch wurden bereits 160.000 Geflüchtete versorgt. Auch die Mitarbeitenden des YMCA Moldawien sind seit Kriegsausbruch um Dauereinsatz. „Es ist eine große Herausforderung für unsere Gesellschaft, unsere Regierung und unsere Organisation. Seit dem 25. Februar sind Ehrenamtliche des YMCA an den Grenzen von Palanca und Tudora vor Ort und helfen Geflüchteten.“, sagt der Vorsitzende des YMCA Moldawien. „Die ganze Zeit sehen wir Menschen über die Grenze kommen, mit dem Auto oder zu Fuß, mit Kindern und alten Menschen, ohne Geld oder Lebensmittel und ohne Ahnung davon, wie es für sie weiter gehen soll.“
Es werden Transporte zur Grenze nach Rumänien organisiert. Das Jugendzenturm in Trebujeni steht als Unterkunft für Geflüchtete zur Verfügung, auch Mitarbeitende bieten in ihren Häusern Schlafmöglichkeiten an. Lebensmittel und Hygienepakete werden vertelt.
Der YMCA arbeitet in dieser Situation eng mit staatlichen Institutionen und anderen NGOs zusammen. Bis jetzt war die Arbeit mit Geflüchteten nie ein Thema, da Moldawien aufgrund der wirtschaftlichen Situation kein attraktives Einwanderungsland war. Um diese Hilfen jetzt aufzubauen, gehen Mitarbeitende täglich an ihre Grenzen.