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Bewegte Grundschule

Die ganztägige Förderung im Format „Bewegte Grundschule“ bietet eine wertvolle Orientierungshilfe für die Kinder- und Jugendarbeit und eine Chance auch für den CVJM. Sie stellt eine Verbindung zwischen Schule und Freizeit her und setzt dabei auf Bewegung, Gemeinschaft und persönliche Förderung.

Doch was bedeutet die „Bewegte Grundschule“ konkret? Dieses Konzept basiert auf der Idee, Bewegung als festen Bestandteil des Schulalltags zu integrieren – sei es durch aktive Pausen, bewegtes Lernen im Unterricht oder sportliche Freizeitangebote. Der CVJM kann mit seiner sportlichen Kompetenz Schulen in diesem Bereich gezielt unterstützen, Bewegungsangebote gestalten und dadurch zu einer ganzheitlichen Entwicklung der Kinder beitragen.

Praktische Chancen der „Bewegten Grundschule“

Eine zentrale Chance liegt in der Möglichkeit, Kinder frühzeitig in ihrer Entwicklung zu unterstützen und ihnen positive Gemeinschaftserlebnisse zu bieten. Durch praxisnahe Bewegungsangebote erreicht der CVJM Kinder, die sonst vielleicht nicht den Weg zu den traditionellen Freizeitangeboten finden würden. Dies fördert soziale Integration und persönliches Wachstum.

Bewegung als zentrales Element der „Bewegten Grundschule“ bietet einen weiteren Vorteil: Studien zeigen, dass Kinder durch sportliche Aktivität nicht nur ihre motorischen Fähigkeiten verbessern, sondern auch Konzentrations- und Lernfähigkeiten steigern. Der CVJM kann hier mit seiner Kompetenz im Sportbereich entscheidende Impulse setzen. Dabei ist Sport und Bewegung im Sinne der Ganzheitlichkeit unserer Arbeit bereits ein wesentlicher Bestandteil des Auftrags des CVJM.

Praktische Beispiele für Bewegungsangebote:

Spielstationen im Pausenhof: Einrichtung von Stationen wie Balancierparcours, Hürdenlauf und Wurfübungen.
Bewegte Lernpausen: Kurze Bewegungseinheiten im Klassenzimmer wie "Energizer-Spiele" oder Gymnastikübungen.
Projektwochen mit Sportfokus: Organisation von Themenwochen zu verschiedenen Sportarten, wie etwa Volleyball-Tagen oder einem Floorball-Turnier.
Kooperation mit lokalen Sportvereinen: Gemeinsame Trainings und Workshops mit erfahrenen Trainern und Trainerinnen.
Naturerkundungen: Bewegung in der Natur durch Wanderungen, Geländespiele und Orientierungsläufe.


Darüber hinaus bieten sich durch die Zusammenarbeit mit Schulen Möglichkeiten zur Stärkung des Ehrenamts. Jugendliche und junge Erwachsene können als Mentoren und Gruppenleiter Verantwortung übernehmen und wertvolle Erfahrungen sammeln

Auftrag für den CVJM

Auch wenn ein Engagement in der Schule auch Herausforderungen mit sich bringt, liegt in diesem Arbeitsfeld ein klarer Auftrag für den CVJM. Als Jugendverband sind wir berufen, Orte zu schaffen, an denen Kinder und Jugendliche in einer wertschätzenden Umgebung wachsen können. Die Kombination aus Bewegung, Gemeinschaft und Glaubensimpulsen bietet dabei ein einzigartiges Profil.

Beitrag des CVJM

Um das Beste für Kinder und Jugendliche zu gestalten, kann der CVJM folgendes beitragen:

  • Qualifizierte Angebote: Entwicklung von Bewegungsprogrammen, die auf die Bedürfnisse von Grundschülern zugeschnitten sind.
  • Schulungen: Qualifizierung von Ehrenamtlichen und Mitarbeitenden für die Arbeit an Schulen.
  • Wertevermittlung: Schaffung von Angeboten, die nicht nur körperliche, sondern auch soziale und spirituelle Kompetenzen fördern.
  • Kooperation: Aufbau und Pflege von Partnerschaften mit Schulen und anderen Bildungseinrichtungen.


Durch diese praxisnahen Maßnahmen kann der CVJM aktiv dazu beitragen, dass Kinder und Jugendliche eine ganzheitliche Förderung erfahren und in einer bewegten, wertschätzenden Umgebung aufwachsen.

Ich selbst bin seit vielen Jahren in der Sportförderung an einer Grundschule tätig und setze dabei gezielt Sportspiele ein, um Kindern Freude an Bewegung zu vermitteln. Neben der körperlichen Aktivität spielt auch die christliche Wertevermittlung eine große Rolle in meiner Arbeit. Durch regelmäßige Angebote kann ein stabiles Vertrauensverhältnis zwischen der Schule, den Kindern und ihren Eltern aufgebaut werden, was eine wertvolle Basis für eine nachhaltige Zusammenarbeit schafft.

Der Unterricht ist stets spielerisch gestaltet und folgt einem festen Ablauf: Er beginnt mit einem Aufwärmspiel, gefolgt von einem Hauptspiel und einem Abschlussspiel. Oft haben die Kinder auch die Möglichkeit, sich ein Wunschspiel auszusuchen. Dabei orientiere ich mich inhaltlich am Lehrplan, jedoch ohne Leistungsdruck, sodass die Kinder mit Freude und Motivation teilnehmen können.

Einige Beispielspiele, die ich in der Grundschule einsetze:

  • Aufwärmspiel: Feuer, Wasser, Sturm – Ein Bewegungsspiel, bei dem Kinder auf Zuruf verschiedene Aktionen ausführen (z. B. bei „Feuer“ eine Ecke des Spielfelds erreichen, bei „Wasser“ auf einen erhöhten Punkt klettern).
  • Hauptspiel: Kettenfangen – Ein klassisches Fangspiel, bei dem gefangene Kinder sich an die Fänger „anketten“ und so gemeinsam weitere Mitspieler fangen. Dies fördert Kooperation und Reaktionsfähigkeit.
  • Abschlussspiel: Schatzjäger – Ein Teamspiel, bei dem die Kinder als Schatzsucher Hindernisse überwinden und gemeinsam einen „Schatz“ (z. B. Bälle oder Tücher) in Sicherheit bringen müssen.


Durch diese spielerische Herangehensweise erleben die Kinder Sport nicht als Zwang, sondern als etwas Positives und Bereicherndes. Sie lernen dabei nicht nur motorische Fähigkeiten, sondern auch Fairness, Teamgeist und gegenseitige Rücksichtnahme – Werte, die über den Sportunterricht hinaus in ihren Alltag hineinwirken.

 

Thomas Seidel

Sportreferent, CVJM Sachsen

 

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