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Neuigkeiten

Palmen, weiße Strände und Existenzängste

Ein Bericht von Claudia Kuhn, Referentin CVJM-Hoffnungszeichen

Wenn ich Bilder von meiner letzten Projektbesuchsreise zeige, dann staunen viele über die Schönheit der Länder Venezuela und El Salvador. Und es gibt dort wirklich wunderschöne Orte, tolle Strände mit Palmen und rauschendem Meer, grüne Wälder, Berge und Kaffeeplantagen! Wenn ich als Besucherin dorthin komme, bin ich fasziniert und begeistert. Doch ich war nicht zum Urlaub da, sondern zu Besuchen bei unseren Geschwistern im YMCA und in Projekten von CVJM-Hoffnungszeichen. Und höre in den Begegnungen davon, welche Herausforderungen alltäglich zu meistern sind.

Die aktuelle Situation in den Ländern

In Venezuela findet die Schule nur noch an zwei Tagen in der Woche statt, weil die Regierung nicht in das Bildungssystem investiert. Auf der Insel Margarita, wo der YMCA eine neue Arbeit aufgebaut hat, gab es immer wieder mal kein Wasser, im letzten Jahr zwei Monate am Stück. In San Salvador, der Hauptstadt El Salvadors, werden Polizisten von Militäreinheiten begleitet. Die Kriminalität ist zwar in den letzten Jahren stark zurück gegangen, Menschen trauen sich auch im Dunkeln wieder auf die Straße, aber das Risiko von Bandenangriffen besteht immer noch und selbst Polizeieinheiten brauchen Schutz. Die Inflation macht den Menschen enorm zu schaffen, viele haben kein formelles Arbeitsverhältnis oder arbeiten für einen niedrigen Lohn. Von diesen Herausforderungen zu hören bringt mich in ein Spannungsverhältnis – wunderschöne Länder, tolle Natur, Faszination für das Fremde und gleichzeitig wahrzunehmen, das den Menschen grundlegende Dinge im Leben fehlen.

Veränderung durch Hoffnungszeichen-Projekte

Umso mehr bewundere ich den Einsatz und das Engagement der Geschwister. Der YMCA Margarita wurde vor drei Jahren neu gegründet und hat mit dem Aufbau eines Bildungsprogramms gestartet. In diesem Programm sind 60 Kinder eingeschrieben, die montags bis freitags jeden Tag für vier Stunden in den YMCA kommen. In vier verschiedenen Altersgruppen üben Lehrkräfte mit ihnen Lesen, Schreiben, Rechnen. Und auch Kunst, Theater, Musik und Sport stehen mit auf dem Programm. Gelegentlich werden Ausflüge veranstaltet und so kommen die Kinder auch mal an den Strand. Denn auch wenn der vor der Haustür liegt, sind die Familien fast nie dort.

Hoffnungszeichen, El Salvador

Der YMCA El Salvador hat seine Arbeit seit 2016 aufgebaut, nachdem der Verein nach einer Krise neu gegründet wurde. Heute sind sie in sechs Stadtteilen der Stadt jeweils einen Nachmittag in der Woche mit einem Team unterwegs, geben Nachhilfe, gestalten Andachten, Spiel- und Sportprogramme. Gemeinsam mit einem Team konnte ich mit in den Stadtteil San Marcos kommen. Dieser liegt in den Bergen am Rand der Stadt. Wir sind mit dem Auto so weit rangefahren wie möglich. Aber dann hieß es immer noch 10 Minuten über Treppen, Stock und Stein den Berg hochlaufen bis zum Sportplatz des Stadtteils. Und diesen Weg geht das Team jede Woche mit allem Material für das Programm. Und die Kinder gehen jeden Tag mindestens das Doppelte, um zur Schule zu kommen. Runter und wieder rauf.

„Ihr seid ein Hoffnungszeichen für uns“ – das sagen unsere Projektpartner, weil sie auf die finanzielle Unterstützung dringend angewiesen sind. Und sie setzen damit vor Ort Hoffnungszeichen im Leben von Menschen. Mit einer Spende an CVJM-Hoffnungszeichen ermöglichst du, dass das auch weiterhin möglich ist!